Das bayerische Burghausen ist für den Ringer-Bundesligisten KSV Köllerbach kein gutes Pflaster. Schon in der letzten Saison mussten die Saarländer im Final-Hinkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft am 20. Januar 2018 gegen den SV Wacker Burghausen mit 6:18 eine richtige herbe Klatsche einstecken. Diese gravierende Niederlage in der Salzach-Stadt sorgte auch dafür, dass sich Köllerbach in der letzten Runde mit der deutschen Vize-Mannschaftsmeisterschaft zufriedengeben musste. Dieses Mal reiste die Mannschaft von Teamleiter Thomas Geid am Samstag (29. Dezember 2018) relativ hoffnungsfroh zum Playoff-Viertelfinal-Rückkampf in die bayerischen Gefilde zum amtierenden deutschen Mannschaftsmeister. Und man glaubte im Lager der Saarländer allenthalben, dass die 10:13-Niederlage aus dem Hinkampf im Püttlinger Trimmtreff beim SV Wacker Burghausen noch wettzumachen sei. Thomas Geid hatte sich als KSV-Mannschaftsverantwortlicher für diesen Endrunden-Rückkampf durchaus seine Gedanken gemacht und eine schlagkräftige Staffel zusammengestellt, die dem Meister aus Bayern Paroli bieten sollte. Doch die Köllerbacher Wünsche, Träume und Hoffnungen gingen in der Sportparkhalle bei Wacker Burghausen vor 1.100 begeisterten Ringkampf-Fans leider nicht in Erfüllung. Der Meister gelangte mit einem Top-Team vor eigenem Anhang zu einem 17:11-Sieg und zog damit ins Playoff-Halbfinale gegen Adelhausen ein. Während Burghausen an diesem Kampfabend insgesamt sechs Siege verbuchte, trugen sich beim Vize-Meister Köllerbach nur vier Ringer in die Siegerliste ein. So setzte sich für den KSV in der Klasse bis 66 kg (griechisch-römisch) der stets zuverlässige Köllerbacher Spitzenringer Etienne Kinsinger mit 6:1 Punkten gegen Andreas Maier durch, der in dieser Gewichtsklasse immerhin amtierender deutscher Vizemeister ist.
In der Klasse bis 130 kg trumpfte für Köllerbach einmal mehr der in dieser Saison noch unbesiegte Freistil-Spezialist Oleksandr „Sascha“ Khotsianivskyi auf. Der ukrainische Einzelmeister hielt den Halbschwergewichtler und DRB-Kaderringer Erik Thiele, der nach ganz „oben“ hochgerückt war, mit 9:0 Punkten ohne große Mühe sicher in Schach. Auch der ungarische Greco-Ringer Laszlo Szabo, der in der zweiten Saison für den KSV Köllerbach kämpft, gelangte in der Klasse bis 80 kg gegen Michael Widmayer zu einem 6:1-Punkterfolg. Und der Köllerbacher Kapitän Andriy Shyyka verbuchte in der Klasse bis 75 kg B die maximalen vier Siegzähler für den KSV. Der deutsche Ex-Meister schulterte nach knapp drei Minuten Johann Christoph Steinforth. Mit dem aus Sachsen-Anhalt stammenden Steinforth wechselte eines der aufstrebendsten deutschen Freistil-Talente zum deutschen Meister nach Burghausen.
Bei den anderen sechs Kämpfen gingen am Samstagabend die Hausherren als Sieger von der Matte. So war in der Klasse bis 57 kg Greco-Ringer Steven Ecker dem Ex-Nürnberger Fabian Schmitt, der im Püttlinger Trimmtreff beim Hinkampf noch in der 61 kg-Klasse für Burghausen eingesetzt worden war, mit 0:16 Punkten technisch unterlegen. In der Klasse bis 61 kg zeigte der deutsche Meister Valentin Seimetz aus Köllerbach in der für ihn dieses Mal gewohnten freien Stilart gegen den Mazedonier Vladimir Egorov durchaus einen Kampf auf Augenhöhe. Nach den vollen sechs Kampfminuten gewann Egorov knapp nach Punkten mit 2:0. Der in den Diensten des KSV Köllerbach stehende rumänische Freistil-Spezialist Mihail Sava kam in der Klasse bis 71 kg mit dem starken Magomedmurad Gazhiev, der im Hinkampf noch Andriy Shyyka besiegt hatte, einfach nicht zurecht. Nach sechs Minuten ließ sich der international erfahrene Russe mit dem polnischen Pass als 10:2-Punktsieger von seinen Fans feiern.
Der Köllerbacher Marc-Antonio von Tugginer hielt in der Klasse bis 75 kg A (griechisch-römisch) gegen den dreifachen deutschen Vize-Meister Matthias Maasch immer voll dagegen, musste sich aber schlussendlich mit 1:3 Punkten dem für Burghausen ringenden Greco-Athleten beugen. Keine Chance hatte der Köllerbacher Pajtim Sefaj in der Gewichtsklasse bis 86 kg. Der zuletzt für den AC Heusweiler ringende Sefaj kämpfte stilartfremd zwei Klassen höher gegen den aus Ossetien stammenden russischen Weltklasse-Mann Kakhaber Khubezhty. Der bei Burghausen unter Vertrag stehende Khubezhty gelangte nach gut drei Minuten mit 17:0 zum technisch überlegenen Punktsieg. Chancenlos war schließlich auch noch Greco-Athlet Kilian Schäfer in der Klasse bis 98 kg. Der saarländische Oberliga-Ringer stellte sich klaglos in den Dienst der Mannschaft und trat unverzagt gegen den amtierenden deutschen Einzelmeister Ramsin Azizsir an. Der für Burghausen kämpfende DRB-Kaderringer hatte schon nach knapp zwei Minuten 15 Punkte gegen den Köllerbacher gesammelt und war damit Schäfer technisch überlegen.